26 September 2011

Brasilien zu Gast in Deutschland

Deutschland und Brasilien wollen in Zukunft nicht nur wirtschaftlich sondern auch im Bereich der Bildung enger zusammenarbeiten. Mit dem Programm "Wissenschaft ohne Grenzen" möchte die brasilianische Regierung 10.000 Stipendiaten für ein Studium ins Ausland schicken. Um das Studium im Ausland stärker zu fördern stellt die brasilianische Regierung 1,4 Milliarden Euro zur Verfügung. Bis Ende 2014 sollen bis zu 75.000 Auslandstipendien an brasilianischen Studenten vergeben werden. Neben den USA und Frankreich gehört auch Deutschland zu den Lieblingszielen brasilianischer Studenten. Daher unterzeichnete die Generalsekretärin des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD), Dr. Dorothea Rüland zwei Kooperationsverträge in Rio de Janeiro. Der DAAD unterstützt dabei die brasilianischen Partnerorganisationen CAPES und CNPq unter anderem bei der Auswahl und der Betreuung der Stipendiaten vor Ort. Auch das Interesse an brasilianischen Studenten ist an deutschen Hochschulen groß, wie eine Umfrage des DAAD ergab.

Weitere Informationen hier:

Deutsche Jugend in der Welt daheim!

Deutsche Jugendliche sind mobiler denn je: Praktika im Ausland, Studienaufenthalte an ausländischen Universitäten oder ein freiwilliges soziales Jahr im Ausland. Doch oftmals nehmen junge Menschen, die in wohlsituierten Verhältnissen leben an internationalen Austauschprogrammen oder Initiativen teil. Sozial benachteiligte Jugendliche entscheiden sich deutlich seltener für einen Auslandsaufenthalt. Oftmals kennen sie die Möglichkeiten, die sich ihnen bieten überhaupt nicht.

Die jugendpolitische Initiative „JiVE- Jugendarbeit International“ möchte junge Deutsche, insbesondere mit Migrationshintergrund und aus sozial schwachen Elternhäusern, für Mobilitätsprogramme und Programme des internationalen Austauschs begeistern. Die Initiative für Bildung und Teilhabe von benachteiligten jungen Menschen und Jugendlichen mit Migrationshintergrund wird durch das BMFSFJ (Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend) gefördert. Zudem wird das Programm von IJAB, der Deutsche Bundesjugendring - DBJR, JUGEND für Europa und transfer e.V. unterstützt. Auf der Website www.transfer-ev.de können Interessierte mehr über das Projekt „JiVE – Interkulturell goes on!“ erfahren. Zudem finden regelmäßig Informationsveranstaltungen statt, auf der junge Interessierte sich über Möglichkeiten eines Auslandsaufenthaltes informieren und sich zu internationalen Mobilitätprogrammen beraten lassen können.

Die erste Informationsveranstaltung findet am 28. September 2011 in der Europäischen Jugendbildungs- und Begegnungsstätte Weimar (EJBW) statt.

Weitere Informationen, Termine und Anmeldemöglichkeiten finden Sie unter: www.transfer-ev.de

Studie: Fremdsprachen lernen auf die eigene Art und Weise

Wer sich für eine Fremdsprache interessiert, dem stehen zahlreiche Möglichkeiten zu Verfügung. Sei es in Sprachkursen, über das Internet oder mit Sprachen-Apps: Der Fremdsprachen-Markt ist in den letzten Jahren immer bunter geworden. Ganz gleich ob auditiv, visuell, kommunikativ oder motorisch, für jeden Lerntyp gibt es auf dem vielseitigen Sprachenmeer die passenden Angebote. Doch sagt die Einteilung von Menschen in Lerntypen tatsächlich etwas über die Art und Weise des individuellen Fremdsprachenerwerbs aus?

Eine aktuelle Studie der Internetplattform für Fremdsprachenerwerb „Babbel“ zum Thema „Lernverhalten“ zeigt, dass der Lernprozess bei Menschen individuell variiert, und dass die Einteilung in die klassischen Lerntypen die individuelle Voraussetzung zu wenig berücksichtigt. Eine interne Umfrage unter Kunden, mit den unterschiedlichen Muttersprachen Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch und Italienisch, hat ergeben, dass Menschen zwischen den verschiedenen Lerntypen hin- und her-switchen können und der Sprachlernprozess individuell ist. So gab mit 47,14 Prozent fast die Hälfte der Umfrageteilnehmer an, ihr Lerntyp ändere sich fortlaufend. Weniger als ein Drittel (26,9 Prozent) ordnete sich einem bestimmten Lerntyp zu. Für 32,8 Prozent spielten die Lerntypen gar keine Rolle beim Sprachenerwerb. Auch Sprachforscherin Professor Dr. Dr. Juliane House bestätigt: „Für Lerntypen gibt es keine wissenschaftlichen Beweise. Menschen und ihre Arten zu lernen können demnach nicht kategorisch zugeordnet werden. Jeder Mensch lernt individuell." Für den Lernerfolg sei vor allem die Einbeziehung möglichst vieler Sinneskanäle ausschlaggebend, da auf diese Weise die Informationen im Gehirn besser verknüpft und gespeichert werden können.

34,7 Prozent der befragten Babbel-User gaben an, einen Lernplan beim Erlernen einer Fremdsprache wichtig zu finden. Die Notwendigkeit, sich an einen Lernplan zu halten allerdings variiert je nach Muttersprache. So rieten 23 Prozent der deutschsprachigen Teilnehmer dazu, einen Lernplan dauerhaft einzuhalten. Jedoch lediglich 10 bis 17 Prozent der englischen, französischen, spanischen und italienischen Muttersprachler hielten einen Lernplan für notwendig. Doch ob mit oder ohne Lernplan: Das Wichtigste beim Erlernen einer Fremdsprache ist der Spaß und die Neugier, denn ohne das hilft der beste Plan nichts.

Goethe-Institut macht Werbung für die deutsche Sprache

Weltweit veranstaltet das Goethe-Institut Kampagnen, um insbesondere jungen Menschen Lust auf die deutsche Sprache zu machen. Ziel ist es, Deutsch als erste Fremdsprache mit öffentlichkeitswirksamen Aktionen, Wettbewerben, Bildungskonferenzen, Patenschaften von deutschen Wirtschaftsunternehmen, und Messeauftritten zu stärken. Nicht nur in den Industrieländern wie den USA, Spanien und Italien steigt das Interesse an der deutschen Sprache. Auch in anderen Teilen der Welt wie Indien, wird Deutsch als Fremdsprache, nicht zuletzt durch Kampagnen wie „Deutsch an 1000 Schulen“, die 100.000 junge Menschen für die deutsche Sprache begeistern konnte, immer beliebter. Nicht zuletzt erhoffen sich junge Menschen weltweit die Verbesserung beruflicher Perspektiven, denn auf dem Arbeitsmarkt reicht English allein längst nicht mehr aus. 15 Monate lang präsentiert sich nun auch Indisch-Deutsche Zusammenarbeit mit Fokus auf Stadträume - City Spaces.

Zehnter Europäischer Tag der Sprachen

Am heutigen 26. September jährt sich der Tag der Sprachen zum zehnten Mal. Mit dem Europäischen Tag der Sprachen soll für das Sprachenlernen geworben und die Sprachenvielfalt Europas gefeiert werden, die von den 23 EU-Amtssprachen über ein breites Spektrum an zweiten Amtssprachen, Regional- und Minderheitensprachen bis hin zu zahlreichen Dialekten reicht. Die EU-Kommissarin für Bildung, Kultur, Mehrsprachigkeit und Jugend Androulla Vassiliou wird gemeinsam mit dem Generalsekretär des Europarates, Thorbjørn Jagland, eine Erklärung unterzeichnen, die das Bekenntnis zur Mehrsprachigkeit bekräftigen soll. Der polnische Ratsvorsitz der EU hat das Sprachenlernen zu einer Priorität auserkoren und will erreichen, dass junge Menschen neben ihrer Muttersprache zwei Fremdsprachen beherrschen, damit sie ihre privaten und beruflichen Ziele besser verfolgen können.

In Berlin finden die so genannten "Sprachenbäder" statt. Das sind Minisprachkurse in zwanzig Bezirksbibliotheken und der Zentral- und Landesbibliothek, die bei Berliner Grundschülern das Interesse für fremde Sprachen wecken sollen. Außerdem lädt die Vertretung der EU-Kommission am Abend zu einer Podiumsdiskussion zu Spracherwerb und gelungener Integration ein. Auf dem Podium diskutieren Pascale Hugues, französische Journalistin, Antonia Steinkopff Vella, italienische Sprecherin im Berliner Netzwerk für Lehrkräfte mit Migrationshintergrund, Stéphane Ghislain Roussel, französischsprachiger belgischer Künstler und Panagiotis Kouparanis, griechischer Rundfunkjournalist. Musikalisch umrahmt wird der Abend von der italienischen Sängerin Eva Spagna und ihrer Band „e la luna?“.

Mehr zu den Sprachenbädern und der Podiumsdiskussion hier.

Europaweit finden heute verschiedene Veranstaltungen statt. Eine Übersicht gibt es hier:

12 September 2011

Bilinguale Babys lernen Sprachen im eigenen Rhythmus

Zahlreiche Studien zeigen, dass Kinderhirne große Leistungen vollbringen. So können bereits wenige Monate alte Säuglinge die typischen Laute und die Sprachmelodie ihrer Muttersprache mühelos erkennen. Doch wie sieht das bei Säuglingen aus, die mehrsprachig aufwachsen? Wann erkennen sie ihre Muttersprachen? Dies untersuchten amerikanische Forscher der University of Washington in einer im Fachmagazin "Journal of Phonetics" erschienenen Studie. Dabei fanden Sie heraus, dass sich bei bilingualen Säuglingen, die Phase der entscheidenden Sprachprägung weiter nach hinten verschiebt.

Die Forscher untersuchten jeweils eine Gruppe mit einsprachigen Kindern und eine Gruppe bilingualer Kinder unterschiedlichen Alters. Die Kinder stammten aus rein englischen, rein spanischen und spanisch-englisch gemischten Haushalten und wurden über ein Jahr hinweg untersucht. In regelmäßigen Abständen unterzogen sich die kleinen Probanden diversen Sprachtests. Die Säuglinge trugen während der Tests eine leichte Kappe mit Elektroden, die ihre Hirnströme aufzeichneten. In den Tests hörten die Kinder zunächst verschiedene Laute, die in beiden Sprachen vorkommen. Dazwischen ertönten ab und zu einzelne typisch spanische oder typisch englische Laute. Mittels eines Elektroenzephalogramms (EEG) wurde durch Hirnstromsignal angezeigt, ob die Säuglinge die kontrastierenden Sprachmuster erkennen.

Die Forscher konnten deutliche Unterschiede bei den sechs bis neun Monate alten Kindern feststellen. Während das Gehirn einsprachiger Säuglinge auf Sprachlaute sowohl aus dem Englischen als auch aus dem Spanischen reagierte, zeigte das EEG bei bilingualen Kindern gar keine Hirnstromsignal. Im Gegensatz dazu reagierten die Gehirne von einsprachigen Kindern im Alter von zehn bis zwölf Monaten nur noch auf Laute ihrer Muttersprache. Bei Kindern, die zweisprachig aufwachsen, registrierten die Forscher in derselben Entwicklungsphase erstmalig überhaupt Hirnstromsignale. Durch die Messung von Gehirnreaktionen konnten die Forscher außerdem erkennen, welche Sprache die zweisprachigen Kleinkinder präferieren.

Diese Ergebnisse lassen vermuten, dass sich das Gehirn bilingualer Babys offenbar nach einem anderen Zeitplan auf eine Sprache festlegt als das von einsprachigen Babys. Die Forscher gehen davon aus, dass das Gehirn bilingualer Kinder länger flexibel bleibt, um die große Vielfalt unterschiedlicher Sprachlaute in zweisprachigen Umgebungen besser verarbeiten zu können.

Mehr Informationen zur Studie: www.sciencedirect.com

Übersetzungswettbewerb Juvenes Translatores 2011

Zum 5. Mal findet diesjährig der Übersetzungswettbewerb "Juvenes Translatores" der Europäischen Kommission statt. Im Wettbewerb sollen 17-jährige Schülerinnen und Schüler aus weiterführenden Schulen aus der gesamten Europäischen Union ihre Übersetzerfähigkeiten unter Beweis stellen, indem sie einen Text aus einer der 23 EU-Amtssprachen in eine andere übersetzen. Dabei können die Jugendliche die Sprachen frei wählen. Angesichts des Europäischen Jahres der Freiwilligentätigkeit beschäftigen sich die Texten inhaltlich mit dem Thema der Freiwilligenarbeit. Schulen können sich noch bis zum 20. Oktober unter Juvenes Translatores anmelden: ec.europa.eu/translatores

Jedes EU-Land geht mit mehreren Übersetzerteams ins Rennen. Das Team mit der besten Übersetzung pro EU-Land wird in der ersten Jahreshälfte 2012 ausgezeichnet. Die Gewinnerteams fahren hierzu gemeinsam nach Brüssel, wo die Preisverleihung stattfindet. Vor Ort haben sie zudem die Möglichkeit die für Mehrsprachigkeit zuständige EU-Kommissarin zu treffen sowie Einblicke in den Beruf der professionellen EU-Übersetzerinnen und -übersetzer zu gewinnen.

Bei Fragen zum Wettbewerb können Sich Interessierte auch direkt an Juvenes Translatores 2011 wenden: DGT-TRANSLATORES@ec.europa.eu

Lust auf Tibetisch?

Das Internet verbindet uns mit den entlegensten Teilen und Regionen der Welt. Das erleichtert auch das Erlernen von fremden Sprachen und Kulturen, zum Beispiel Tibetisch: Das Projekt Esukhia bietet einen Online-Sprachunterricht der tibetischen Sprache an. Über Skype sowie über eine eigens entwickelte Moodle-Lernplattform unterrichten ausgebildete Muttersprachler Lernende aus aller Welt. Das Projekt richtet sich in erster Linie an Exil-Tibeter, die in vielen Ländern der Welt leben und ihre Muttersprachen erlernen und ihre Sprachfähigkeiten verbessern möchten. Das Projekt möchte hiermit einen Beitrag zur Erhaltung sowie Förderung der tibetischen Kultur leisten. Doch nicht nur Tibetern, sondern auch allen Nicht-Tibetern stehen die Online-Sprachkurse offen zur Verfügung.